Atomwaffenverbot jetzt!

Zur Zeit läuft eine Volksinitiative, welche von der Gruppe Schweiz ohne Armee (GSoA) lanciert wurde. Diese fordert, dass die Schweiz dem Atomwaffenverbotsvertrag der UNO beitritt. Dieser heisst offiziell Treaty on the Prohibition of Nuclear Weapons (TPWN ; Englisch) verbietet international die Entwicklung, Lagerung, Stationierung, den Einsatz sowie die Drohung mit Atomwaffen.

Als Mensch, der 2003, also etwas mehr als zehn Jahre nach dem Ende des Kalten Krieges geboren wurde, dünkt es mich ziemlich absurd, dass dies überhaupt eine Diskussion benötigt. Ich wuchs ohne die Erzählung des ‘Gleichgewichts des Schreckens’ oder dergleichen auf. In meiner links geprägten Familie war stets klar, dass Waffen solcher Zerstörungskraft keine Daseinsberechtigung haben. Mir schien die Erzählung, dass Weltuntergangswaffen Sicherheit schaffen könnten, stets grotesk.

Als ich 18 Jahre alt war, begann die gross angelegte Invasion Russlands gegen die Ukraine (obwohl anzumerken ist, dass der Krieg bereits 2014 mit der völkerrechtswidrigen Besetzung der Krim begann). Damit erlebte die Atombombe ihr scheinbares Revival. Zumindest wurde sie wieder präsenter in den Medien, wo mit Drohungen nuklearer Erstschläge nur so um sich geworfen wird. Dabei ist völlig klar, dass ein solcher Atomangriff einer Seite mit einem ebenso schweren Gegenschlag beantwortet würde.
Die Drohung eines nuklearen Erstschlages ist also nichts weniger als die Drohung der Auslöschung der Menschheit!

Nun kann einfach gesagt werden, dass es ebendieses Ende der Menschheit ist, dass die Regierungschefs der Atommächte davon abhält, diese Waffen einzusetzen. Das wiederum wirft die Frage auf, warum sie dann überhaupt existieren.

Ausserdem verstärken Atomwaffen das Machtungleichgewicht zwischen Staaten. So antworte Russland auf die ukrainischen Gegenangriffe mit der Drohung, notfalls nukleare Waffen einzusetzen. Dürfen sich kleine Staaten also nicht mehr gegen grosse wehren, ohne sich Drohungen über ihre vollständige Auslöschung anhören zu müssen?

Als kleines Land, welches (zum Glück) die Pläne einer eigenen Atombombe längst aufgegeben hat, sollte das die Schweiz erst recht motivieren, diesen Vertrag zu unterschreiben. Und ja, es gab wirklich mal Pläne für eine Schweizer Atombombe.

Gerade in der aktuellen Weltlage der politischen Instabilität müssen wir zurück zur Abrüstung finden. Dabei gab es in der Vergangenheit bereits Erfolge mit der weltweiten Ächtung biologischer und chemischer Massenvernichtungswaffen – Lasst uns auch nukleare Waffen ächten.

Eine breite Allianz von Friedens- und Umweltorganisation sowie der Mitte-Links-Parteien sammelt dafür Unterschriften, dass sich auch die Schweiz endlich den bisher 94 Staaten des TPNW anschliesst.

Unterschreib auch du für eine sicherere Welt: Unterschriftenbogen!

Von Céline Demierre

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